Nordindien
Fachexkursion

  • Le Corbusiers Chandigarh
  • Oberster Gerichtshof
  • Capitol Complex
  • Heritage Walk Ahmedabad
  • Architekturschule Ahmedabad
  • Indian Institute of Managment
  • Samarak Gandhi Ashram
  • Mill Owners'' Association
  • Villa Shodhan
  • Kunstgalerie Gufa
  • Zugfahrt auf dem größten Eisenbahnnetz der Welt
  • Jaintempel Ranakpur
  • Wüstenstadte Jaipur
  • Das bedeutendste Bauwerk des Moghulstils, das Taj Mahal
  • Fatepur Sikri
  • Palast der Winde
  • Kumbhalgarh Nationalpark
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Nordindien

Auf den Spuren Le Corbusier Tradition und Moderne - Indien im Umbruch

von 10.02. bis 24.02.2024

Indiens Architektur ist tief in einer Jahrtausende alten Tradition verwurzelt, aber wer heute den nördlichen Teil des Subkontinents bereist, wird beeindruckt sein von der modernen Formensprache der Bauten von Le Corbusier, Charles Correa, Louis I. Kahn , Rahul Mehrotra und dem derzeit bedeutendsten indischen Architekt und Pritzker-Preisträger Balkrishna V. Doshi. Mit ihrer zeitgenössischen Architektur prägten sie die junge, sich neu etablierende „größte Demokratie der Welt“ und verhalfen ihr als Stadtplaner und Baumeister zu einer eigenen Identität. Ihnen ist zu verdanken, dass sie ihre Baukunst mit dem von Spiritualität und Mythen geprägten indischen Selbstverständnis in Einklang brachten und eine moderne Architektur erschufen, die sich den Bedürfnissen seiner Nutzer anpassen sollte. Herausragende Bauwerke finden sich in Ahmedabad und in Chandigarh – Städte, die sich als Mekka der großen Baumeister der Moderne einen Namen gemacht haben und im Zentrum der Exkursion durch Nordindien stehen.

Charles Correa (1930-2015) ist der bedeutendste Vertreter moderner indischer Architektur. Er kam 1958 vom MIT in Cambridge/Boston zurück, als Le Corbusier sein größtes Lebensprojekt in Chandigarh realisierte. Balkrishna V. Doshi (geb. 1927), der bereits in Paris mit Le Corbusier gearbeitet hatte, führte dessen Pläne für Wohnhaus-Villen in Ahmedabad aus und stand ihm bei der Bauleitung des Parlaments in Chandigarh zur Seite. Doshi stellte auch den Kontakt zu dem US-amerikanischen Architekten Louis I. Kahn her, der das Indian Institut of Management in Ahmedabad baute. Rahul Mehrotra (geb. 1959), Absolvent der Hochschule für Architektur in Ahmedabad und heute Professor an der Universität von Harvard, reiht sich ebenfalls in die Liga der indischen Architekten ein.

In Chandigarh, der Hauptstadt von Punjab und der am besten funktionierenden Metropole Indiens, verwirklichte Le Corbusier (1887-1965) im Auftrag der indischen Regierung in den 1950er Jahren seine städtebaulichen Ideen. In reizvoller Landschaft am Fuße des Himalaya-Vorgebirges schuf er eine horizontale, vollkommen flache Stadt, die die Poesie ihrer Umgebung aufnehmen und der Naturverbundenheit der Bewohner Rechnung tragen sollte. Von Le Corbusier stammen auch der Justizpalast, das Sekretariat und das Parlamentsgebäude, die bis 1961 fertiggestellt wurden. Die von ihm geschaffene, überdimensionale Open Hand aus Beton vor dem Parlament symbolisiert Freundschaft und das gegenseitige Verständnis für eine Kultur des Gebens und Nehmens.

Die in Chandigarh zugrundeliegende und ordnende Struktur des Mandalas übernahm Le Corbusier von der Stadt Jaipur, die bereits im frühen 18. Jahrhundert als Planstadt errichtet wurde. Hier, in der „Pink City“ und Hauptstadt Rajastans, stehen neben traditionellen Bauwerken, z.B. dem berühmten „Palast der Winde“, auch das von Charles Correa nach einem Mandala konzipierte Kunstzentrum Jawahar Kala Kendra und Rahul Mehrotras Hathi Gaon Elefantenwohnheim auf dem Besichtigungsprogramm.

Wie hat die Architektur der Moderne das Leben der indischen Gesellschaft beeinflusst? Was hat sich aus der Vision von Le Corbussier und seinen indischen Berufskollegen entwickelt? Welchen Einfluss nimmt die traditionelle Baukultur auf die neue Architektur? Abseits von touristischen Pfaden werden die Teilnehmenden hinter die Kulissen schauen und sich der modernen indischen Baukunst auf besonders intensive Weise nähern.

In Ahmedabad reihen sich die Perlen moderner Baukunst wie auf einer Mala, der indischen Gebetskette. Geleitet von Hochschul-Studenten erkunden die Teilnehmenden die Architekturhochschule und Kunstgalerie Gufa (B.V.Doshi), das Indian Institut of Management (Louis I. Kahn) und mehrere Gebäude von Le Corbusier.

Ahmedabad war ebenfalls Wirkungsstätte Mahatma Gandhis, dessen gewaltfreier Widerstand gegen die Kolonialmacht England hier seinen Ursprung nahm. Charles Correa baute ihm hier mit dem Museum Samark Gandhi Ashram eine Gedenkstätte.

Auf dem Programm der Exkursion steht auch das bedeutendste indische Bauwerk, das Taj Mahal sowie ein Zwischenstopp in Narlai und im Kumbhalgarh Wildlife Sanctury.